Geschichte & Legenden
Swanetien war Teil des Königreiches Kolchis und später des Königreiches Egrisi welches vom 6. Jahrhundert v.Chr. bis zum 7. Jahrhundert n. Chr. existierte und aufgrund seiner geographischen Lage im heute westlichen Teil Georgiesn ein wichtiger Vorläufer in der Entstehnung des Georgischen Staats war. Swanetien war zwischenzeitlich mehrmals unabhängig und wurde von lokalen Gebietskörperschaften verwaltet.
Laut der griechischen Mythologie folgten die Argonauten Iason bis nach Kolis im heutigen Westgeorgien, um das Goldene Vliese zu finden. Angeblich brachte die Suche nach Gold die Argonauten dabei auch in die Gebiete des heutigen Swanetien und Georgien.
Die Christentum hat sich zwischen 523 und 580 in Swanetien verbreitet.
Swanetiens gilt als unbezwingbares Land. Im Gegensatz zu vielen anderen Länder auf der Welt, wurde es niemals in seiner Geschichte von fremden Heerscharen erobert oder zerstört. Dabei zeigte sich vor allem die Landschaft mit nur äußerst schwern zugänglichen Hochgebirgen als unbezwingbares natürliches Hindernis. Im Laufe der Geschichte wurden deshalb bei kriegerischen Auseinandersetzungen immer wieder auch die bedeutendsten Kunstgegenstände Geogiens in das Hochgebirge von Swanetien transportiert, da sie dort am sichersten vor dem feindlichen Zugriff sind.
Die einzigenartigen Wehrtürme sind ein Symbol der Region Swanetien und Überreste einer unikalen Wehrstruktur aus dem frühen Mittelalter. Einige von ihnen wurden während der Regentschaft der legendären georgischen Königin Tamar errichtet, die sich Ende des 12. und Anfang des 13. Jahrhunderts für längere Zeit in Awanetien aufgehalten haben soll. Georgien stand damals auf dem Höhepunkt seiner Macht.
Die Swanen haben eine einzigartige Weizensorte gezüchtet sowie spezielle Musikinstrumte und eine eigene Kunstform der Wandmalerei entwickelt.
Im Gegensatz zu allen anderen Landesteilen von Georgien, wurde Swanetien niemals von den Mongolen überfallen und zerstört. 1833 wurde Swanetien vom Russischen Reich annektiert. Obgleich schon 1875 ein großer Aufstand gegen die Zarenregime und die geplante Steuererhöhungen ausbrach, konnte sich das swanische Volk erst 1905 vollständig aus der russischen Fremdherrschaft lösen. Die wiedererlangte Selbständigkeit hatte mehrere Jahre Bestand, ehe sich Swanetien 1924 der Sowjetmacht unterstellen musste.
Der bekannte italienische Fotograf und Bergsteiger Vittorio Sella besuchte mehrmals Swanetien und machte während seiner Aufenthalte in den Jahren 1889, 1890 und 1896 eindrucksvolle Aufnahmen von dem Hochgebirge und der umliegende Landschaft (http://www.photomuseum.org.ge/sella/photos_en.htm). Daneben dokumentierte er auch den Alltag der Bewohner von Swanetien und beschrieb den Lebensstil, die Traditionen und Rituale der Menschen.
Die erste Asphaltstraße, die das in der Tiefebene gelegene Sugdidi mit Swanetien verband, entstand im Jahre 1934. Zuvor war Swanetien nur per Pferd und Fuhrwerk oder zu Fuß zugänglich.
Swanetien wird oftmals als der urtümlichste Teil Georgien bezeichnet, da in der Region die alt-georgische Sprache noch am besten in ihrer Reinform erhalten ist, sie niemals unter persischer Herrschaft stand und auch der sowjetische Einfluß eher unbedeudent war und kaum Spuren hinterlassen hat. Ebenso sind im Gegensatz zu anderen Teilen Georgiens in Swanetien auch noch viele Menschen mit blonden Haare und grünen oder blauen Augen anzutreffen.